Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen – zurecht, denn die Mieten in ganz Deutschland und Berlin steigen seit Jahren an. Dadurch wächst der Druck auf den Wohnungsmarkt - vor allem in Großstädten und Ballungsräumen. Schon mit einem überdurchschnittlichen Einkommen wird es zunehmend schwierig die passende Mietwohnung zu finden. Mittlerweile ist die Warmmiete eine der intensivsten Kostenpunkte bei den fixen monatlichen Ausgaben.
Wie hoch darf aber die Miete sein, um finanziell nicht in die Schieflage zu geraten?
Die nachfolgenden Tipps sowie zwei Faustregeln mit Beispielrechnungen geben Dir einen besseren Überblick.
Wie hoch darf die Miete sein? - Einnahmen vs. Ausgaben
Lege Dir am besten in Excel eine Tabelle an - ganz klassisch mit Papier und Stift geht's natürlich auch - und zähle in der linken Spalte Deine Einnahmen und in der rechten Spalte Deine Ausgaben auf. In die Ausgaben gehören Deine Ausgaben für, zum Beispiel, Essen, Freizeitaktivitäten (Fitnessstudio, Sportverein etc.), Abos (Zeitungen, Magazine, Netflix etc.), Urlaub, Erspartes, Versicherungen (Haftpflicht-, Hausrats-, Autoversicherung etc.). In die Einnahmen kommen Deine ganzen Einnahmen aus, zum Beispiel, Gehalt, Kindergeld, BAföG, Nebenjobs, Investitionen, Rente, etc.
Nun rechnest Du die Gesamtsumme von beiden Spalten aus und ziehst die Gesamtausgaben von den Gesamteinnahmen ab. Die Differenz ist das, was Dir am Monatsende übrig bleibt. Aber aufgepasst! Nicht alles sollte auf die Miete draufgehen. Du brauchst ja noch einen Puffer für ungeplante Ausgaben.
Wie viel vom Gehalt für die Miete? - Tabelle & Rechnung
Um zu berechnen, ob du dir eine Wohnung leisten kannst, solltest du zunächst alle deine monatlichen Ausgaben aufschreiben. Ausgaben für Lebensmittel, Transport, Versicherungen und Freizeitaktivitäten. Dann subtrahierst du diese Kosten von deinem Nettoeinkommen. Die verbleibende Summe kann theoretisch für Miete und Nebenkosten aufgewendet werden. Als allgemeine Faustregel gilt, dass nicht mehr als 30% deines Nettoeinkommens für Miete ausgegeben werden sollten, um finanzielle Stabilität zu gewährleisten.
Die 40er-Mietregel
Nach der 40er-Mietregel sollte Dein Jahresgehalt 40-mal höher als Deine Miete sein. Wenn Du also beispielsweise 45.000 € brutto im Jahr verdienst, qualifizierst Du Dich für eine monatliche Miete von 1.125 €.
Die Rechnung: 45.000 € / 40 = 1.125 €
Beispiele mit verschiedenen jährlichen Bruttoeinkommen:
Einkommen/Miete-Verhältnis Tabelle:
- 60.000 € / 40 = 1.500 € monatliche Miete
- 50.000 € / 40 = 1.250 € monatliche Miete <-- Durchschnittliches Bruttoeinkommen in Deutschland
- 40.000 € / 40 = 1.000 € monatliche Miete
- 35.000 € / 40 = 875 € monatliche Miete
- 30.000 € / 40 = 750 € monatliche Miete
- 25.000 € / 40 = 625 € monatliche Miete
- 20.000 € / 40 = 500 € monatliche Miete
Das Problem mit der 40er-Mietregel? Für die Berechnung wird das Bruttoeinkommen verwendet. Die Miete wird allerdings vom Nettoeinkommen nach Abzug der Steuern und Sozialabgaben gezahlt. Außerdem werden die persönlichen Ausgaben und möglichen Zins- und Dividendeneinnahmen nicht berücksichtigt. Diese Formel ist also zu ungenau.
Die 30-Prozent-Mietregel - Warmmiete
Nach der 30-Prozent-Mietregel sollte Deine monatliche Miete warm nicht höher als 30 % Deines monatlichen Nettoeinkommens sein. Wenn Du also beispielsweise 45.000 € brutto im Jahr verdienst, bleiben Dir etwa 27.000 € netto. Dividierst Du 27.000 € netto durch 12 Monate, erhältst Du ein monatliches Nettoeinkommen von 2.250 €. Ziehst Du davon 30 % ab, qualifizierst Du Dich für eine monatliche Warmmiete von 675 €.
Die Rechnung: 27.000 € / 12 Monate = 2.250 € davon 30 % = 675 €
Beispiele mit verschiedenen monatlichen Nettoeinkommen.
Einkommen/Miete-Verhältnis Tabelle:
- 2.600 € davon 30 % = 780 € monatliche Miete warm
- 2.400 € davon 30 % = 720 € monatliche Miete warm
- 2.200 € davon 30 % = 660 € monatliche Miete warm <-- Durchschnittliches Nettoeinkommen in Deutschland 2022
- 2.000 € davon 30 % = 600 € monatliche Miete warm
- 1.800 € davon 30 % = 540 € monatliche Miete warm
- 1.600 € davon 30 % = 480 € monatliche Miete warm
- 1.500 € davon 30 % = 450 € monatliche Miete warm
- 1.200 € davon 30 % = 360 € monatliche Miete warm
Das Problem mit der 30-Prozent-Mietregel? Obwohl diese Rechnung genauer ist als die 40er-Mietregel, werden auch hier die persönlichen Ausgaben und möglichen Zins- und Dividendeneinnahmen nicht berücksichtigt. Trotzdem ist diese Formel genauer und aussagekräftiger als die 40er-Mietregel.
Bist Du selbstständig oder Freiberufler?
Sein eigener Chef sein. Fast jeder träumt davon. Aber gerade als Selbstständiger oder Freiberufler brauchst Du ein Budget, das Dich im Falle von Arbeitsausfällen, Neuanschaffungen oder Krankheiten abdeckt. Auch hier gilt es Puffer einzuplanen, falls über einen längeren Zeitraum das Geschäft mal nicht so gut läuft oder die Aufträge ausbleiben. Da man als Selbständiger und Freiberufler auch seine Krankenkassenbeiträge und Versicherungen selbst zahlen muss, müssen auch diese Kosten in Deinen Gesamtausgaben enthalten sein.
Wie setzen sich die Mietkosten zusammen?
Deine Mietkosten setzen sich aus der Netto-Kaltmiete und den Strom-, Wasser- und Heizkosten zusammen. Die Warmmiete sollte Dir Aufschluss darüber geben, wie viel an monatlicher Miete auf Dich zukommt. Hinzu kommen noch die Internetkosten und etwaige Versicherungen, wie beispielsweise, eine Hausratversicherung, aus denen sich dann der Gesamtpreis zusammensetzt.
Häufig gestellte Fragen:
1. Wie viel sollte ich für Miete ausgeben?
Die allgemeine Faustregel besagt, dass Du nicht mehr als 30% Deines Nettoeinkommens für die Miete ausgeben sollten. Siehe 30-Prozent-Regel.
2. Was passiert, wenn ich mehr als 30% meines Einkommens für die Miete ausgebe?
Das kann dazu führen, dass Du finanziell überlastet bist, was zu Stress und möglichen Zahlungsschwierigkeiten führen kann. Sei dir dessen bewusst.
3. Ist es in Ordnung, wenn ich weniger als 30% meines Einkommens für die Miete ausgeben?
Absolut, das gibt Dir mehr finanzielle Flexibilität für andere Ausgaben oder zum Sparen.
4. Wie kann ich herausfinden, wie viel Miete ich mir leisten kann?
Ziehe alle Deine Ausgaben von Deinem Einkommen ab und schaue, was übrig bleibt. Dieser Betrag sollte ausreichen, um Deine Miete und noch etwas extra für unerwartete Ausgaben zu decken.
5. Was sind versteckte Kosten, die ich bei der Miete berücksichtigen sollte?
Nebenkosten, Kaution, Maklergebühren und mögliche Renovierungskosten sind einige der versteckten Kosten, die Du berücksichtigen solltest.
6. Wie beeinflusst mein Lebensstil, wie viel Miete ich mir leisten kann?
Dein Lebensstil beeinflusst, wie viel Geld Du für andere Ausgaben als die Miete ausgeben kannst. Wenn Du zum Beispiel gerne reisen oder essen gehst, solltest Du das in Deine Mietbudgetplanung einbeziehen.
7. Wie viel Prozent von Einkommen für Miete?
Als allgemeine Faustregel gilt, dass nicht mehr als 30% Deines Nettoeinkommens für Miete ausgegeben werden sollten, um finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Laut statistischem Bundesamt gibt der Deutsche im Schnitt 28,9% seines Nettoeinkommens für Miete aus.
Das beinhaltet sowohl die Kaltmiete als auch die Nebenkosten.
8. Wie viel Miete bei 1200 € netto?
Wenn Du ein Nettoeinkommen von 1200 Euro hast, sollte die Miete idealerweise nicht mehr als 30% davon betragen. Das entspricht in diesem Fall zwischen 360 und 480 Euro. Dieser Betrag sollte sowohl die Kaltmiete als auch die Nebenkosten abdecken, um Deine finanzielle Stabilität zu gewährleisten.
Fazit
Je mehr Du verdienst und je weniger Du ausgibst, desto höher kann Deine monatliche Miete sein. Sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, hilft unangenehme Überraschungen zu vermeiden und verschafft Sicherheit bei der Planung Deiner Finanzen.
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